Worauf warten Sie?

Auf die nächste Gehaltserhöhung? Den Sommerurlaub? Dass die Tochter mal wieder zu Besuch kommt? Dass alles leichter wird? Auf das Ende der Pandemie? Auf Schnee? Menschen warten auf vieles im Leben. Und je nach Alter, Wohnort, Gesundheitszustand und dem materiellen Wohlstand können die Ziele des Wartens sehr verschieden ausfallen. Eines aber dürfte immer gleich sein: Wenn der Wunsch in Erfüllung gegangen ist, ist die Freude nur von kurzer Dauer und weicht einer eigenartigen inneren Leere. Die muss man dann aushalten oder durch neue Sehnsüchte  füllen. Und es geht wieder von vorn los, denn schließlich will jede Sehnsucht irgendwann einmal erfüllt werden. Wir stehen am Beginn der diesjährigen Adventszeit, in der sich Christinnen und Christen ganz bewusst auf die Geburt Jesu an Weihnachten vorbereiten und seine Ankunft erwarten. Mit der Menschwerdung Gottes verbinden sich dann ganz konkrete Hoffnungen. In einem niederländischen Adventslied heißt es treffend:
„Die Liebe geht nicht mehr verloren. Das Unrecht stürzt in vollem Lauf. Der Tod ist tot. Das Volk jauchzt auf und ruft: “Uns ist ein Kind geboren.“ (Jürgen Henkys in EG 20,4)
Ich glaube, dass es dieser eine Wunsch ist, der ganz oben steht und alle anderen umfasst: dass die Liebe nie mehr verloren geht. Etwas wichtigeres gibt es nicht.
Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Adventszeit!
Pfarrer Dr. Schulze-Wegener, Auggen

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wartender Mann auf Sessel bei Christbaum