Heliumleben
Im November erinnern wir uns ja immer wieder an die Vergänglichkeit unseres Lebens. Vielleicht ist es mit unserem Leben ja so wie mit Helium? Hä, denken Sie jetzt? Helium? Wieso das denn?
Na ja - Helium kommt aus der Tiefe der Erde und verflüchtigt sich, sobald es zutage tritt. Für immer. Also, wenn Sie Ballons füllen und das Helium dann einatmen und lustige Mickymaus-Stimmen machen oder die Ballons bei einer Hochzeit zum Himmel steigen lassen, dann steigt das Helium anschließend in der Erdatmosphäre auf und verflüchtigt sich. Ist dann einfach weg.
Gutes Bild für unser Leben. Wir kommen auch irgendwie aus der Tiefe ans Licht. Ab da läuft die Uhr. Hoffentlich bringen wir die Leute immer mal wieder zum Lachen, nicht nur mit lustigen Stimmen, sondern machen sie glücklich, und hoffentlich auch mal uns selbst. Hochzeiten und andere Höhenflüge kommen auch vor – Gott sei Dank. Mit etwas Glück und Verstand sehen wir die Dinge mit wachsenden Jahren auch immer mehr im Überblick von oben.
Und irgendwann verflüchtigen wir uns mit unserem Heliumleben in die Unendlichkeit. Sind dann aber nicht weg. Nur anders hier. Bei Gott.
Rainer Heimburger, Dekan im Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald
Vielen Dank für die Anregung. Dieses Bild werde ich als Anregung für weitere Andachten nutzen.
Um ein Haar dachte ich: Oh Gott, will er jetzt aufs Nirvana drauf raus?! Gerade noch die Kurve gekriegt. Aber ein bisschen Synkretismus kann ja nicht schaden... ;)