Gedanken
Wenn alle Klamotten in den Koffer passen;
Wenn das Auto aus allen Nähten platzt
Wenn sich der Stau aufgelöst hat
Dann beginnt der Urlaub.
Wenn das Hotel-Frühstück besser ist als zuhause
Wenn die Sonnengarantie ihre Versprechen einlöst
Wenn die Kinder endlich mal ausschlafen (bis 8.30 Uhr!)
Wenn man zum Pool pendelt und nicht zur Arbeit
Wenn man vergisst, welcher Wochentag ist
Dann ist endlich Urlaub
Wenn die Sonnenbräune gleichmäßig ist
Wenn die Nachbarn sich für die Postkarte bedanken
Wenn die Kollegen über meine Fotos staunen
Dann war ich im Urlaub.
Wenn ich noch vier Monate durchhalte
Wenn ich noch drei Monate durchhalte
Wenn ich noch zwei Monate und drei Wochen durchhalte
Dann ist wieder Urlaub (wird auch höchste Zeit)
Wenn ich Pausen hätte, Zeit für mich hätte
Wenn nicht jeden Tag Alltag wäre
Dann hätte mein Kopf mal Urlaub, und meine Seele gleich mit.
Dann würde ich Kraft tanken, nicht nur im Urlaub
Sondern auch sonntags.
Wenn einer mal sagte: „Du brauchst das nicht allein zu schaffen.“
Dann würde ich länger durchhalten
Vielleicht nicht bis zum Urlaub, aber vielleicht bis Sonntag.
Wenn alle mal den Mund hielten
Wenn ich sogar das Handy ausschalte,
dann könnte ich selber ruhig werden
dann wäre es auch in mir mal ruhig
dann könnte ich die Worte nochmal hören
die Worte von letztem Sonntag: „Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch abmüht und belastet seid! Bei mir werdet ihr Ruhe finden.“
Wenn diese Worte etwas bedeuten, dann doch dies:
Da schenkt mir jemand Urlaub, mitten im Alltag.
Philipp van Oorschot, Pfarrer in Kirchzarten