Vorausschauend leben

Als ich mich auf meine Führerscheinprüfung vorbereitet habe, gings ja vor allem um die Regeln der Straßenverkehrsordnung. Die lagen schriftlich vor und galten als unabänderlich. Daneben gab es aber auch ungeschriebene Gesetze beim Autofahren, z.B. immer beide Hände ans Steuer, den Verkehr hinter dir beobachten und natürlich: vorausschauend fahren. 

Das war vor 40 Jahren. Ich habe das beherzigt und konnte manche Gefahr bannen. Paulus tut das im Brief an die Römer auch. Vorausschauend leben. Vorausschauend glauben. „Die Leiden dieser Zeit fallen nicht ins Gewicht. Ihr werdet es sehen.“ Er sagt, dass die Welt, wie wir sie jetzt sehen und haben, nicht genug ist.  Hier nämlich erscheint er sehr oft rätselhaft und sehr weit weg. Leiden krümmen uns. Was Menschen Menschen antun, verschlägt uns die Sprache und ist schwer aushaltbar. Manchmal überhaupt nicht aushaltbar. Aber das irdische Leben ist nur die eine Hälfte der Wahrheit. Die andere ist die Vision der göttlichen Herrlichkeit. Die kennen wir nur wenig oder gar nicht. Der Glaube sagt: Gott, der das Leben ermöglicht, wird es am Ende verwandeln in seine Herrlichkeit. Das ist keine Fantasterei, sondern fester Glaube. Es ist das Vertrauen, dass das Leid dieser Welt nicht Gottes einziges Wort ist. Wir wissen, dass jedes Leiden ein Ziel hat: Leben in Gottes Gegenwart. Mit diesem Glauben wird unser Leben heil.

„Ich bin überzeugt, dass die Leiden dieser Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll“(Römer 8,18) - Monatsspruch für Februar 2019

Dr. Gernot Schulze-Wegener
Pfarrer in Auggen

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