Frieden
Über Unfriede könnte ich seitenlang klagen, aber damit werde ich Gott und den Menschen nicht gerecht. Lieber lasse ich mich mitten im Jahr und mitten im Alltag von der Jahreslosung an der Hand nehmen lassen: Suche Frieden und jage ihm nach (Psalm 34,15).
An vielen Stellen gedeiht Frieden – oder um es biblisch auszudrücken: Schaut, wo Frieden und Gerechtigkeit sich küssen. Das fordert heraus, Beispiele von Frieden wahrzunehmen, anderen zu zeigen und für sich selbst zu übernehmen:
- Schüler/innen demonstrieren freitags für den Frieden mit der Schöpfung und hinterfragen den großen Fleischkonsum.
- Mein Sohn hat mir gezeigt, dass auf Mehltüten aufgedruckt ist, aus welchem Land das Mehl kommt, ob es also weite Transportwege zurückgelegt hat. Wo ich Bescheid weiß, kann ich regional kaufen.
- Nachdem die Klassenarbeit schlecht ausgefallen ist, schreibt eine Freundin am Abend eine Whatsapp: „Es wird wieder besser“
- Ein Mann ist zwar nicht völlig gesund geworden, aber er kann gut mit seiner Krankheit leben, weil er keine Höchstleistungen mehr von sich erwartet.
- Eine Gemeinde hat die Kollekte für die Opfer der Flut in Mosambik erbeten und konnte mit über 500 € Leben retten.
- Aus der „Erbfeindschaft“ mit Frankreich ist ein Miteinander geworden. Schulen praktizieren regelmäßig einen Schüleraustausch.
Regt Sie diese bunte, aber keineswegs vollständige Mischung an, es nachzutun und dem Frieden nachzujagen? Fallen Ihnen ganz andere Beispiele ein? Dann erzählen Sie sie bitte weiter. Denn diese Beispiele machen Mut zu eigenen Schritten zum Frieden. Die Friedenstifter beglückwünscht Jesus, wenn er in der Bergpredigt verspricht: Selig sind die Friedenstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Dass Sie mitten im Jahr im Alltag viele Formen von Frieden erleben und stiften, wünsche ich Ihnen.
Friedrich Geyer