Ein denkwürdiger Sommer

Es war ein denkwürdiger Sommer für Lisa. Ein Sommer, der ihr nachhaltig bedenkenswert erschien. So wie eigentlich auch schon der Letzte. Ein Rekord jagte den nächsten. Und für Lisa, deren Twitter-Feed ihr jeden Tag neue Statistiken bekannter Wissenschaftler:innen vor Augen hielt, eine schiere Katastrophe. Fassungslosigkeit und Wut paarten sich mit dem Drang zu Aktivismus und dem Gefühl absoluter Ohnmacht. Sie machte sich Sorgen um diese Welt. Um den Lebensraum auf diesem Planten. Und darum, ob das Ungleichgewicht jemals wieder kippen würde. Immer wieder überkamen sie Zukunftsängste. Meistens direkt morgens, wenn sie mit einer Tasse Kaffee in ihrem Lieblingssessel saß und aus dem Fenster schaute. „Wo wohnt eigentlich die Hoffnung?“, fragte Lisa sich. „Kann sie nicht mal bei mir vorbeischauen?“ Und dann fand sie diesen kurzen Dialog. Und darin einen kleinen Moment der Ruhe, nach dem sie sich sehnte. 


Kurzer Dialog

Du und ich, lieber Gott,
Wir beide wissen es,
Dass deine Welt noch lange nicht
Fertig war, als der siebente Tag
Anbrach.

Du hattest dich dazumal
Darauf verlassen,
Dass deine Geschöpfe
Gehilfen dir würden.
O weh.

Leiden läutert uns nicht
Und durch Schaden wird man nicht klug.
Nur gerissen.
- Herr, du gabst uns die Welt, wie sie ist.
Gib und doch bitte dazu
Das seinerzeit leider
Nicht mitgelieferte
Weltwissen!

- Mascha Kaléko - 


Der nächste globale Klimastreik findet am 23.September statt. 
#peoplenotprofit 

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