Auch eine Gurke macht schon eine Ernte oder?

„Ob eine Gurke bei Ihnen auf dem Balkon wächst, das kann ich Ihnen nicht versprechen!“ So begann unser Frühjahr mit dem Einkauf der Jungpflanzen für den Balkon. Die Umstellung von Garten auf Balkon war gar nicht so einfach. Doch wir wollten das Experiment wagen, und nahmen eine Gurkenpflanze vom Verkäufer mit. Nun hieß es erst einmal Umtopfen, Düngen, den richtigen Platz auswählen, ein passendes Gestänge zum Entlanghangeln suchen und nicht zuletzt gießen, gießen, gießen. Sehr viel Zeit und Pflege haben wir in unsere Gurke, die Tomaten, Paprika, Kräuter und Gewürze gesteckt. Im Urlaub musste Vertretung gesucht werden, die sich auch gut um die Pflanzen kümmert. Es wurde nochmal richtig kalt, es wurde wieder super heiß. All diese Turbulenzen haben unsere Pflanzen gut überstanden. Und dann tatsächlich der erste Gurkentrieb. Er wurde größer und größer und schließlich zu einer leckeren Gurke. Unsere kleine Gurkenpflanze hatte es tatsächlich geschafft, wider Erwarten des Verkäufers und gegen unseren Zweifel. Für diese Ernte war ich wirklich dankbar! Immerhin habe ich die Gurke wachsen sehen und gepflegt.

Aber im Alltag vergesse ich oft, wer die ganze Arbeit geleistet hat für Obst und Gemüse, für alle Art der Lebensmittel, aber auch Kleidung und Spielwaren. Und selten bin ich so dankbar, wie bei der kleinen Gurke. Eher vergesse ich, welche Arbeit dahintersteckt. Eher bin ich froh über den günstigen Preis, als mir zu überlegen, wie es dazu kommt, dass ich hier im Supermarkt so wenig dafür zahle. Den Menschen die alltäglich diese Arbeit für uns leisten sei ein Dank ausgesprochen! Und auch Gott dem Schöpfer, der diese Wunder erschaffen hat, sei Dank! Vielleicht denke ich in Zukunft, wenn ich eine Gurke sehe, an die viele Arbeit und Pflege, die in ihr steckt und bin dankbar für das was ich habe.

Medea Tenberg, Gemeindediakonin in Müllheim

 

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Medea Tenberg