Bezirkssynode tagte

(04.11.2019) Visitation, Zusammenarbeit im Bezirk und Dialog mit dem Islam

Die Bezirksvisitation, die Zusammenarbeit im Bezirk, der Dialog zwischen christlichen und muslimischen Gläubigen sowie Wahlen standen im Mittelpunkt der Herbsttagung der Bezirkssynode am Freitag, 25. Oktober, in Wolfenweiler. Es war die letzte Zusammenkunft der Synodalen vor der Kirchenwahlen am 1. Dezember.

 

Rückblick auf die Bezirksvisitation

“Wir wollten nicht nur zeigen, was gut läuft, sondern auch über Baustellen im Bezirk reden”, sagte Dekan Rainer Heimburger bei seinem Rückblick auf die Bezirksvisitation, die eine Woche zuvor stattgefunden hatte. Die Mitglieder der Visitationskommission hatten zusammen mit Landesbischof Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh in der Zeit vielfältige Begegnungen und Fachgespräche. Um Inklusion ging es zum Beispiel beim Diakonischen Werk, “Kirche und Tourismus” hieß das Thema bei der Begegnung mit der Hochschwarzwald Tourismus GmbH. Die finanzielle Situation des Kirchenbezirks, die Kirche in der öffentlichen Wahrnehmung oder auch eine Bilanz der Gliederung  des Kirchenbezirks in drei Regionen waren einige der Themen der Visitation, berichtete Dekan Heimburger.
 
Zum Abschluss vereinbarte der Bezirkskirchenrat mit der Visitationskommission mehrere Ziele, die Dekan Heimburger den Mitgliedern der Synode vorstellte.

 

Die Regionen im Bezirkskirchenrat

Aus drei Regionen besteht der Kirchenbezirk Breisgau-Hochschwarzwald seit seiner Errichtung im Jahr 2005. Damals wurde festgelegt, dass vier Vertreter aus den Regionen Dreisamtal-Hochschwarzwald und Kaiserstuhl/Tuniberg sowie vier Vertreter aus der Region Markgräflerland dem Bezirkskirchenrat (BKR) angehören sollen. Die Bezirkssynode soll im Jahr 2019 darüber beschließen, so die damalige Festlegung, ob diese Regelung fortgesetzt wird. Mehrheitlich sprach sich das Gremium dafür aus, zukünftig mindestens zwei Vertreter jeder Region in den BKR zu wählen.
 
Vier Varianten hatte der Bezirkskirchenrat erarbeitet:
- die bisherige Regelung bleibt unverändert bestehen
- mindestens eine zu wählende Person aus jeder der drei Regionen muss dem BKR angehören, die übrigen Mitglieder werden von der Bezirkssynode frei gewählt
- die Synode wählt alle BKR-Mitglieder frei, eine regionale Präferenz gibt es nicht
- die Synode wählt mindestens zwei Vertreter aus jeder Region in den Bezirkskirchenrat
 
Sie habe die Erfahrung gemacht, dass der BKR die regionale Verbundenheit nicht braucht, sagte Ulrike Müller (Vorsitzende der Bezirkssynode). Das Gremium spreche für alle Regionen. Gibt man die Wahl der BKR-Mitglieder ganz frei, setze man auf ein Harmoniemodell, sagte Dekan Heimburger.  Die bisherige Regelung sichere aber die Mitsprache aller Regionen auch im Konfliktfall - eine Region könne nicht die Synode und den Bezirkskirchenrat dominieren. Das bestehende Modell stelle auch sicher, dass im BKR in jedem Fall Ortskenntnisse aus allen Regionen vorhanden sind, sagte Pfarrer Rainer von Oppen (Neustadt, Hoschwarzwald). Die Regelung habe sich bewährt und sollte deshalb beibehalten werden, sagte auch Mechtild Aldinger (Landessynodale, Lenzkirch). Eigentlich haben die Regionalausschüsse den BKR gewählt, doch das Gremium sollte von der Bezirkssynode bestimmt werden, warf Schuldekan Dirk Boch in der Diskussion zu dem Thema ein.
 
Nach sechs Jahren soll erneut über die Regelung abgestimmt werden.

 

Wahlen

Gemeindediakonin Gabi Groß (Bad Krozingen) ist von der Synode in den Bezirkskirchenrat gewählt worden. Bisher war sie stellvertretendes Mitglied für Oliver Münch, der aus dem Gremium ausgeschieden ist. Zu ihrem Stellvertreter wurde Bezirksjugendreferent Oliver Zulauf gewählt, der nun auch Vertreter der Gemeindediakone in der Bezirkssynode ist. 

 

Dialog “Christen und Muslime”

Mit einem Gesprächspapier zum Dialog zwischen christlichen und muslimischen Gläubigen, beschäftigte sich der Bezirkskirchenrat mehrfach in den vergangenen Monaten. Die Landeskirche hatte das Papier im Sommer 2018 herausgegeben und die Kirchenbezirke um Stellungnahmen gebeten. Mit dem Papier, das derzeit in Karlsruhe überarbeitet wird, soll sich die Bezirkssynode in der kommenden Legislaturperiode befassen, hieß es. ”Das Thema ist gesellschaftlich hochrelevant”, sagte Dekan Rainer Heimburger bei der Tagung der Bezirkssynode und stellte dort seinen Entwurf einer Stellungnahme vor. Die Landeskirche lege im Dialog mit dem Islam den Schwerpunkt auf die theologische Auseinandersetzung. “Die Auseinandersetzung mit dem Gesprächspapier hat uns vor Augen geführt: Wir sind wenig ‘gesprächsfähig’, wenn es um unseren Glauben und unsere Grundlagen geht”, schreibt Dekan Heimburger. Das gelte nicht nur für den Dialog mit dem Islam, sondern auch für “das Gespräch über Glaubensthemen in unserem Alltag.” 
 
Mit dem Thema sollte sich die Synode befassen, sagten mehrere Mitglieder. Hilfreich könnte dabei der Vortrag eines Referenten oder auch eine Podiumsdiskussion sein, hieß es. Über die Vorgehensweise soll nach der Kirchenwahl entschieden werden. 

 

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